Planetware

Die Welt der Schwingungen

Der Erde-Sonnenumlauf

Während die Erde täglich um ihre Achse rotiert, umrundet sie einmal im Jahr die Sonne. Die Jahreszeiten prägen das Leben auf dem Planeten, sichtbar etwa an den Jahresringen der Bäume. Im Sommer herrschen Licht und Wärme, im Winter dagegen Kälte und kurze Sonnenscheindauer. Das Wachstum der Organismen richtet sich nach der variierenden Sonneneinstrahlung mit wechselnden Aktivitäts- und Ruhephasen.

Die Chronobiologie erforscht diese circannualen Rhythmen. Fotoperioden (Tageslängen), Temperaturen und Nahrungsangebote steuern biologische Prozesse wie Fortpflanzung, Winterschlaf oder Tierwanderungen.

Folgende Tabelle zeigt die Oktav-Verwandtschaft der Frequenz des Erde-Sonnenumlaufs mit einem bestimmten Tempo und Ton und dem blaugrünen Licht.

Erdjahr-Oktaven

Mit den ersten Stimmgabeln auf Erdentönen zeigte sich, dass indische Sitarspieler den Grundton ihres Instruments häufig auf die Frequenz des Erdenjahres einstimmen. Auffällig ist, dass diese Musiker den Grundton intuitiv treffen, ohne technisches Hilfsmittel.

Sitar

Dass der indische Grundton mit der Oktavfrequenz des Erdenjahres übereinstimmt, überrascht weniger als die Tatsache, dass jemand ohne Kenntnis der Frequenzzahlen exakt diesen Ton einstimmt. Wie ist das möglich? Ein folgendes Erlebnis deutet darauf hin:

Ich stimmte einmal eine indische Sitar mit der Erdjahr-Stimmgabel so exakt, dass beim Anschlagen des tiefsten Tons alle Resonanzsaiten mittönten. Kurz darauf saß ich mit Freunden in einem kleinen Raum, in dem die Sitar stand. Wir waren gelassen und entspannt – und stellten erstaunt fest, dass beim ruhigen Sprechen unsere Stimmen die Sitar zum Mitschwingen brachten.

Offenbar bemühen sich indische Musiker nicht bewusst um eine bestimmte Frequenz. Vielmehr scheint sich diese Tonhöhe in meditativer, kontemplativer Stimmung von selbst einzustellen. Auch wir erlebten dies: Die Sitar reagierte auf unsere Stimmen, während wir in einer ruhigen, herzlichen Stimmung waren. Wahrscheinlich lag unsere Gehirnaktivität in einem niedrigen Frequenzbereich – vergleichbar mit dem Zustand beim Erwachen aus tiefem Schlaf oder wie er bei meditierenden Yogis gemessen wird.

In der indischen Kultur spielt der „Weltenklang“ eine zentrale Rolle. In der Musiklehre heißt der Grundton Sadja – der Vater aller Töne – oder Anahata Nad, was „unangeschlagener, immerwährender Klang der Sphären“ bedeutet. Interessant im Zusammenhang mit der zuvor erwähnten „herzlichen Stimmung“: In der indischen Lehre der sieben Energiezentren, den Chakren, trägt das Herzchakra den Namen Anahata Chakra.

OM

Wie die Bibel am ‚Anfang das Wort‘ nennt, erklingt im Hinduismus alles aus dem Urlaut OM – ein Symbol, das in Indien überall sichtbar ist
In den Upanishaden, einer Sammlung hinduistisch-philosophischer Texte, wird die makrokosmische Bedeutung der Silbe OM beschrieben: “Der Udgitha, d. h. die heilige Silbe Om, ist die Sonne” und “Auch ist der Mundhauch und die Sonne ein und derselbe; … von diesem spricht man als “Ton”, von jenem als “Ton” und “Widerton”  (Chandogya Upanishad 1.3.1-2). Wird das OM intoniert, geschieht dies häufig in der Oktavfrequenz des Erde-Sonnenumlaufs.

In der Chandogya Upanishad 3.19 steht: „Im Anfang war dieses Universum nicht-seiend: Das Seiende war nicht-seiend. Da bildete es sich zu einem Ei. Da lag es ein Jahr lang da. Da spaltete es sich. Da entstanden daraus zwei halbe Eischalen, eine silberne und eine goldene. Die silberne Eischale, das ist die Erde; die goldene, das ist der Himmel.“ Sinngemäß wird hier von der Umlaufzeit der Erde um die Sonne (ein Jahr) und dem Oktavverhältnis (zwei Halbschalen) gesprochen – eine bildhafte Umschreibung des Gesetzes der Kosmischen Oktave und des Erdenjahr-Tons.

Während die tägliche Erdrotation vor allem körperlich wirkt – durch den Wechsel von Wachen und Schlafen –, beeinflussen die Jahreszeiten das seelische Empfinden. Das Lebensgefühl im lichtvollen Sommer unterscheidet sich deutlich von der Stimmung langer Winternächte.

Im Gegensatz zum anregenden „Tageston“ zeigen Anwendungen mit Stimmgabeln, Klangschalen, Gongs oder Musik im Oktavton des Erde-Sonnenumlaufs – ebenso wie die oktavanaloge Farbe Blaugrün – eine deutlich entspannende, beruhigende, ja sedierende Wirkung.

Im Buch “Die Oktave” berichtet Hans Cousto von Blindversuchen in Amsterdamer Etablissements, bei denen zwei Aufnahmen des Tonträgers „Urtöne 1“ von Joachim Ernst Berendt getestet wurden. Die Klänge stammten von Monochorden mit 39 gleich gestimmten Saiten, die auf gleiche Weise gespielt wurden. Nach einigen Tagen erklärte eine Prostituierte, eine der Aufnahmen wirke präorgastisch, die Freier würden erregt; die andere Aufnahme hingegen eigne sich klar für die postorgastische Entspannung. Dass die anregenden Klänge im Erdentag-Oktavton und die beruhigenden im Erdjahr-Ton gestimmt waren, wussten die Beteiligten nicht.

Jahreszeiten
Eiche im Wandel der Jahreszeiten; Foto von J. Hagelüken / CC BY-SA 3.0


CC BY-NC-SA 4.0 Von Fritz Dobretzberger lizensiert unter CC BY-NC-SA 4.0
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