Die harmonische Trappist-1 Resonanzkette

Etwa 40 Lichtjahre von der Erde entfernt, im Sternbild Wassermann, befindet sich der kalte Zwergstern Trappist-1. Das System seiner sieben bekannten Exoplaneten fasziniert Astronomen weltweit. Alle Planeten umkreisen den Stern in einem extrem engen Bereich von maximal 9,7 Millionen Kilometern – zum Vergleich: Die Erde ist rund 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Einige dieser Planeten könnten wasserreich und damit potenziell bewohnbar sein.
Trotz der geringen Abstände sind die Planeten bislang nicht kollidiert. Der Grund liegt in ihren harmonikalen Umlaufverhältnissen: Sie stehen in einer sogenannten Bahnresonanzkette. Während der innerste Planet den Stern achtmal umrundet, tut dies der nächste fünfmal, der dritte dreimal und der vierte zweimal.
Eine Gruppe von Musikern und Astrophysikern in Nordamerika hat diese Resonanzverhältnisse in Musik übersetzt. Dabei nutzten sie die Töne, die auf dem willkürlich festgelegten Kammerton A = 440 Hz beruhen. Siehe:
https://www.system-sounds.com/trappist-sounds/
Für eine konsequentere musikalische Darstellung astronomischer Verhältnisse bietet sich das Oktavgesetz an, basierend auf dem Frequenzverhältnis 1:2. Ein Ton mit doppelter Frequenz gilt als Oktave und trägt denselben Namen wie der Grundton – zum Beispiel ist ein höheres C mit doppelter Frequenz ebenfalls ein C. Dieses einfache Verhältnis bildet die Grundlage nahezu aller Musikkulturen.
Tempo- und Tontabelle
Die folgende Tabelle zeigt die Umlaufperioden der TRAPPIST-1-Planeten (in Tagen) sowie deren Ableitungen in musikalische Tempi und Töne nach dem Oktavgesetz.
• TRAPPIST-1: Umlaufperioden der Planeten in Tagen (1 Tag = 86.400 Sekunden).
• TEMPO: Umrechnung der Perioden in Beats per Minute (bpm) in zwei Varianten:
• Musikalischer Bereich (60–120 bpm) mit entsprechender Oktavzahl.
• 19. Oktave der Umlaufperiode, um eine einheitliche Vergleichsbasis herzustellen.
• TÖNE: Umrechnung der Perioden in hörbare Tonfrequenzen:
• Frequenzen im Bereich 128–256 Hz mit zugehörigen Notennamen.
• 26. Oktave der Periodenfrequenzen für eine höhere Tonlage.
Die beiden rechten Spalten zeigen:
• Die Frequenz des entsprechenden Kammertons a1 (bezogen auf jede Planetentonfrequenz).
• Die Abweichung in Cent vom Kammerton A = 440 Hz (zwischen −50 und +50 Cent).
Trappist-1 Farbnoten
Die Trappist-1 Farbnoten visualisieren die Umlaufperioden der Planeten als Längen- und Tonhöhenverhältnisse. Diese Darstellung macht die harmonikalen Beziehungen im Planetensystem unmittelbar erfahrbar – sowohl visuell als auch musikalisch.
Die Farbnoten werden von unten nach oben gelesen:
• Rechts stehen die hohen Töne, die schnellen Umläufe (kürzere Perioden).
• Links stehen die tiefen Töne, die langsamen Umläufe (längere Perioden).
Weitere Informationen zu Trappist-1:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trappist-1
https://www.scinexx.de/news/kosmos/trappist-1-planeten-koennten-wasserreich-sein/
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/exoplaneten-fahndung-nach-der-zweiten-erde-104.html
Gab es auch im jungen Sonnensystem eine Resonanzkette?
Laut dem Team um Shuo Huang von der Tsinghua-Universität in Peking könnten die Erde und ihre Nachbarplaneten im frühen Sonnensystem ebenfalls eine harmonische Resonanzkette gebildet haben – mit den Umlaufverhältnissen 2:3:4:6 um die Sonne.
https://www.scinexx.de/news/kosmos/begann-das-sonnensystem-in-perfekter-resonanz/